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Chile 2001

15.1.01:

Der Wecker geht um 7 Uhr, ich bin schon um 6 Uhr wach, also 10 Uhr MEZ. Mit der Metro zum Terminal und weiter zum Aeropuerto. Claudia einchecken, Frühstück, Verabschiedung und wieder zurück zum Busterminal. Wir fahren um 12 Uhr ab. Der Bus ist ein Semicama, also ein halber Schlafbus. Es geht durch die Vororte von Santiago, hier ist es auch schon teilweise sehr trocken - und ich dachte die Stadt liegt schon im Grünen. Vorraussichtliche Fahrzeit nach La Serena sind 7 Stunden. Unterwegs quatschen und blödeln wir, etwas Schlaf, dann so gegen 16 Uhr ein langweiliges Hähnchen mit Reis und ein sehr guter saftiger Pfirsich. Der ganze Bus spielt auch Bingo - wir gewinnen leider nichts aber es war eine gute Wiederholung der Zahlen auf Spanisch. Die Panamerikana, auf der wir fahren, ist sehr gut ausgebaut (4 spurig). Bis La Serena sind es 470 km. Wir erreichen die Stadt um 19:08, also mit nur 8 Minuten Verspätung. Wir gehen zur Hospidaje Jofre. Das Zimmer ist einfach aber sauber. Per Telefon bestellen wir im Pisco Elqui Tal bei "El Tesoro de Elqui" ein Doppelzimmer (die Chefin spricht Deutsch). Wir ziehen eine Runde um den Plaza de Armas, durch ein paar Artensanias (es ist noch zu früh für Einkäufe - muß ich sonst nur rumschleppen). Wir trinken in einem Café einen  Orangenshake - schmeckt super. In einem Internetkaffee trinken wir um ca. 22 Uhr noch Tee, schreiben e-mails, SMS und surfen 45 Minuten - dann geht es in der Hospidaje ins Bett.

16.1.01:

Ich wache um 6:30 auf und drehe mich nochmal um bis ca. 8:30. Frühstück in der Unterkunft. Es ist bewölkt aber das ist es laut Bruno immer in der Früh (vom Meer her). 
Wir gehen zum Busterminal, von wo wir einen Bus ins Elqui Tal nehmen. Die Fahrt dauert 2 1/2 Stunden. Anfangs noch bewölkt kommt wenig später die Sonne raus. Links und rechts die braunen, kahlen Berge die mit Kakteen übersäht sind und im Tal die Weingärten und Papayaplantagen. Vorbei an einem großen Stausee und die Kuppel des Cerro Tololo Observatoriums sehen wir in der Ferne in der Sonne glänzen. Der Fahrer läßt uns neben unserer Unterkunft in Pisco Elqui (auf 1247m) aussteigen.
Das El Tesoro de Elqui ist oberhalb des Ortes am Hang gelegen. Wir haben ein kleines Zimmer mit Bad gegenüber um $15.000 (Ats 380,-) mit Frühstück. Die Besitzerin ist eine ausgewanderte Deutsche und hat das Hotel 1995 restauriert und lebt hier. Wir essen um 15 Uhr Spaghetti Vegitariana (Tomaten, Mais u. Paprikasauce) und abschließend einen Kaffee und Zwetschkenkuchen. 
Dann geht es auf zum Pool, in der Sonne liegen und lesen. Das blaue Wasser, das grüne Tal, die braunen Berge und Hänge und über dem Ganzen spannt sich der blaue Himmel. Am Abend ziehen wir noch durchs Dorf und später lesen wir noch auf der Terrasse des Hotels und ich trinke noch einen Pisco sour (2/3 Pisco, 1/3 Zitronensaft + Staubzucker).

17.1.01:

Der Wecker geht um 8 Uhr. Frühstück gibt es erst ab 9 Uhr - hier heroben hat keiner eine Eile. Wir sitzen auf der Terrasse bei Kaffee, Brot und Müsli in der Sonne, im Hintergrund fiedelt klassische Musik. Das Frühstück verlängern wir bis 11 Uhr.  Anschließend reservieren wir uns gegenüber 2 Pferde auf 14 Uhr mit Führer für eine Stunde. Bruno geht an den Pool und ich in den Ort auf der Suche nach einer Kopfbedeckung zum Reiten - find aber keine. Es gibt hier nur Lebensmittelgeschäfte. Wir liegen bis 14 Uhr am Pool, dann gehen wir rauf zum Nachbarn zu den Pferden. Bruno hat einen Grauen und ich ein braunes Pferd. Der Steigbügel ist kein Bügel sondern aus Holz geschnitzt und ich hab mit meinen Trekkingschuhen keinen guten Halt. Es geht los. Voran der Gaucho (mit großem Hut und Sporen), Bruno ist zweiter und ich mit meinem sehr gutmütigen Pferd. Wir reiten durch die Gassen in Richtung Berg. Es wird steiler und trockener. Wir verlassen die Straße und folgen einem Weg, vorbei an Sträuchern und dornigem Unkraut. Der Weg wird langsam ein Steig der immer steiler wird. Das Pferd ist sehr trittsicher - Gottseidank. Der Führer traut uns aber was zu (und seinen Pferden auch). Wir erreichen eine Anhöhe, von hier ging es ebenfalls auf einem Pfad steil bergab. Unten im grünen Tal sehen wir Pisco mit der Holzkirche aus den Bäumen ragen. Wir sind doch schon ein ganzes Stück geritten. Links von uns ist eine kleine Schlucht und ich halte mich an meinem Pferd fest und hoffe, daß es mich heil runterbringt. Ich glaube, es kennt den Weg auswendig, da es keine Probleme hat und brav, wenn auch mit Abstand, den Anderen folgt. Nachdem wir das auch gemeistert haben, kommen wir an einem Bach vorbei. Die anderen beiden Pferde tränken brav, nur meines geht knietief hinein, nimmt ein paar Schluck und fängt sich dann an mit Wasser abzukühlen, indem es mit den Hufen im Wasser plantscht - mit dem Nachteil, daß ich auch bis zur Hose naß werde. Super! Wieder in der Stadt ziehen wir noch, mit viel geklapper, eine Runde um die Plaza. Ich komme mir wie ein Konqistador hoch zu Roß vor. Nach 1 1/4 Stunden kommen wir an der Koppel an - nicht zu früh, denn mir schmerzt mein Arxxx und am linken Wadl hab ich einen Blauen, da ich immer an einer Sattelschnalle gescheuert bin. Wir zahlen ($2500=ats 70p.p.) und gehen Spaghetti essen. Den restlichen Nachmittag verbringen wir am Pool. Abends sitzen wir auf der Terrasse, lesen und trinken Tee. Wir spielen Karten und gehen gegen 22.30 an den Pool, bewaffnet mit einem Feldstecher versuchen wir unser Glück am südlichen Sternenhimmel 47 Tucane, große und kleine Magelansche Wolke, NGC253, den am Kopf stehenden Orion). Müde fallen wir ins Bett, wo wir uns gegeseitig vorjammern, wem der Hintern vom reiten mehr weh tut.  

 

© Rainer Eisendle 2001

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