EINFACH KOMPLIZIERT
Vorwort1.0 Warum Mathematik eine Malerin faszinierte
Inhalt
2.0 Aquarelle samt Beschreibung
3.0 Wer ist Mandelbrot / sein Leben und Wirken3.1 Fraktale und Selbstähnlichkeit 3.2 Geschichtliches 3.3 Fraktale Geometrie 3.4 Fraktale Dimension 3.5 Mandelbrot Menge = Apfelmännchen 4.1 Alt --Neu Gegenüberstellung /Apsidenmosaik -Detail Nachhang
5.1 Lebenslauf 5.2 Allgemeines Schluß
Literaturangaben und Adressen
Geometrische Körper ( Würfel, Pyramide, Zylinder Kugel etc), die wir in der Schule zu berechnen lernten, sind auf hellblauem Grund, in undefinierbarer Räumlichkeit geordnet. Dazwischen erscheint das Apfelmännchen fast unscheinbar, transparent in blauer Farbe. Seine Spitze trifft sich mit der Spitze der Pyramide im Unendlichen. Die beiden Würfel werden nach oben verschoben. Die Pyramide (Antike) beherrscht durch ihre Größe das Bild und scheint den Zylinder (Massgefäß) an den rechten Bildrand zu drängen. Die linearen Körper und Kugeln werden zu Gebilden, werfen keine Schatten; denn die Perspektive spielt keine Rolle in dieser harmonischen Kombination von 2 und 3 Dimensionalem, in der das Apfelmännchen sogar eine gebrochene Dimension versinnbildlicht.
Hier sind 5 geometrische Körper auf lichtdurchflutetem gelben Grund
frei im Raum verteilt.In der linken Bildhälfte ein kleiner Tetraeder,
darunter ein Oktaeder und ein etwas räumlich gestalteter Ikosaeder,
hingegen wird die dunkelblaurote Kugel zur Fläche und leitet über
zum aufrechtstehenden Quader in malerisch-differenzierten Rottönen
-die ein inneres Leuchten erahnen lassen. Eigenartig befremdlich die feinen
Spiralen, die wie Fangarme sich dazudrängen- Es sind Ausläufer
des Apfelmännchens (Mandelbrot-Menge), die Erscheinungsformen in der
Natur ähneln.
Lineares ist mit Nichtlinearem kombiniert.
Zwei große, gelbe Spiralformen - ähnlich einem Nautilus oder
Bischofsstab- beherrschen die rosafarbene Fläche. Solche Gebilde (
Schäferstab genannt ) kann man am Rande der Mandelbrot-Menge entdecken.
Ein gewisser Widerspruch von 2 und 3 Dimensionalem ist erkennbar:---die
Spitze der fast aufgelösten Pyramide dringt in die gelbe Fläche
des Schäferstabes. Die anderen geometrischen Körper (Würfel=Quader,Zylinder=Hexaeder)
sind fast imaginär, fast aufgelöst bis zur Bedeutungslosigkeit,
nur Strukturen.
Ihre Basis bleibt sichtbar; wir finden sie als Urformen der Natur wie z.B.von Kristallen. Auch die Grundrechenarten bleiben BASIS
für neue Rechenprozesse.
Auf einer meiner Ausstellungen bemerkte ich, daß besonders ältere
Betrachter Schwierigkeiten hatten, das Thema zu verstehen, obwohl sie großes
Interesse zeigten bezüglich der Formen und Farben .Sie waren dann
dankbar für einen Kommentar. Ich mußte erklären, was doch
so einfach oder doch kompliziert ist?
Daraufhin begann ich mich Selbst eingehender zu informieren.
Die Namen MANDELBROT und KALIKOW habe ich mir gut gemerkt.
Benoit B. Mandelbrot wurde 1924
in Polen (Warschau ) geboren und emigrierte nach Frankreich, wo ihn sein
Onkel Szolem M., der als Mathematikprofessor am College de France wirkte,
ihn auch unterrichtete. 1947 erwarb B.B. Mandelbrot bereits sein Diplom
an der Ecole Polytechnique in Paris. Seit 1948 arbeitete er am California
Institute of Technology, wo er über Turbulenzen des Luftstroms hinter
Jets nachgrübelte. 1952 Rückkehr nach Paris.1987 Mitglied der
Yale-Fakultät, Prof.of Mathematical Sciences. Mitglied der Americ.
Academy für Kunst- und Wissenschaft, sowie der Natural Academy of
Science. Viele Ehrendoktorate und Auszeichnungen. 1993 Wolf Price in Physics.
Mathematiker bei I B M, T.J. Watson Research, Leiter für Computergraphics.
Dort in einem Glasbau sitzend, beobachtete er die Silhouette der Hügelketten
und kam zufällig auf die Idee der FRAKTALEN.
Einige Bemerkungen über den Einfluß und Bedeutung der Fraktalen Geometrie
Mandelbrot erkannte, daß die Gesetze der SELBSTÄHNLICHKEIT wenig mit der klassischen Geometrie zu tun haben, wo die Größenskala ein oberflächlicher Begriff ist ***. Wichtig ist das MASS des IRRAGULÄREN ***: Er betrachtete Kuriositäten und Anomalien, die Ende des 19.Jahrhunderts namhafte Wissenschaftler beschäftigten, aber zu keinem Resultat geführt hatten z.B..Leibniz, Newtons's Technik u.a.m.
"To characterize this Self-similar and yet infinite complexity, Mandelbrot introduced into science the concept of fractal dimension; if a smooth curve had a dimension of one and a smooth surface a fractal dimension of two, a coastline -for instance- could be said to have a fractal dimension somewhere between" .....Zitat IBM Research
B.Mandelbrot listet in seinen Büchern aus 1977 und 1982 eine erstaunliche Anzahl von Fraktalen Phänomenen auf aus der Natur, überwiegend aus der Physik- aber auch- aus dem Bereich der Medizin / Anatomie bzgl. des Kreislaufs, Herz- und Atemrythmus, deren Ausdeutung eine entscheidende Hilfe für die Diagnose eines Herzstillstandes bedeutet. Gehirne, Lungen, Venen mit ihren Verzweigungen wirken chaotisch wie Berggrate. Ferner ist diese neue Methode den Astronomen hilfreich zur Berechnung von Sternhaufen / Galaxien, und so die Natur des Sternenhimmels erforschen. Es ist das Geheimnis der FRAKTALEN, das sich in monströsen Kurven der Geometrie entdecken läßt. FRAKTALE sind durch unendliches Detail charakterisiert, die durch simple Iteration, also gebrochene Dimensionen und Selbstähnlichkeit erzeugt werden- siehe Julia-Set. So z.B. liegt das Geheimnis einer Schneeflocke auch im Iterationsprozess ( nach KOCH ) d.h. immer der gleiche Schritt wiederholt sich auf kleinerer Skala.
Einzig im Kristall ist die Struktur geordnet (Einkristall)- aber bei den uns umgebenden Materialien nicht.
B.Mandelbrot war fasziniert von den geometrischen bzw. nichtgeometrischen Unregelmäßigkeiten, der Welt, den anorganischen und organischen sowie linearen und nichtlinearen Vorkommnissen also Ordnung und Chaos in der Natur.
Das Chaos zieht uns magisch an... Endlich -- Unendlich // Anfang -- Ende
Im Strudel, Sog aus rotierenden Farbeindrücken in Kobaltblau - Gold
und Rubinrot taucht das Betrachterauge ein wie in einem Tunnel bis zum anderen
Ende. (Hinterglasmalerei)
Sein Statement: "Eine neue Geometrie läßt uns die Welt neu sehen".
Berggrat / Blitz
Wolken sind nicht kugelförmig- Berge sind nicht kegelförmig- Küstenlinien sind keine Kreise- Baumrinden sind nicht glatt- Blitze sind nicht gradlinig.
Ist auch die Zeit ein Attraktor mit Selbstähnlichkeit - wie die Geschichte (HISTORIE), die sich stets wiederholt und doch nicht wiederholt?
Mit Einführung der MANDELBROT MENGE, im deutschen Sprachgebrauch APFELMÄNNCHEN genannt, zeigte er, daß solche komplexen Phänomene weiter kreiert und beschrieben werden können mittels einfacher Regeln, die man wiederholt ausführt.
So forderte er ganze Generationen von Mathematikern, Computerfachleuten und sogar Künstler heraus zum Studium dieser schönen Strukturen, die aus der MANDELBROT-MENGE resultieren. Noch in den 80iger Jahren war ein Computer nur wenigen Eingeweihten zugänglich. Im normalen Berufsalltag blieb er überhaupt geheimnisvoll.
Die Entwicklung der Home- und Personalcomputer setzte plötzlich ein. Heute stehen sie in Wohn- und Kinderzimmern und sind Bestandteil der Arbeitswelt und zwar GLOBAL. Die Beherrschung des Computers gehört zu den Grundfertigkeiten wie Lesen,Schreiben und Rechnen und wird daher in der Schule unterrichtet. Unstreitig, daß Jugendliche so einen großen Vorteil vor den Erwachsenen erlangen. Generationenproblem? Computergeneration?
Schulmathematik-Rechnen | / | Computer-Rechnen |
Direkt Sichtbares | / | Sichtbargewordenes |
Reales | / | Irreales |
Ganzes | / | Fraktales |
Geradliniges | / | Gekrümmtes |
Einfaches | / | Komplexes |
Konkretes | / | Abstraktes |
Feste Zahlen | / | Veränderliche Zahlen |
Einschränkung | / | Bereicherung |
Starre | / | Bewegung |
Altes | / | Neues |
Körper | / | Flächen |
Apsidenmosaikendetails aus Rom (Ranken).
..hier die hinweisende Hand von oben .
..
Der Computerfachmann Dan KALKOW meint: Das APFELMÄNNCHEN war immer da.--- und wartete nur darauf gesehen zu werden !!!.
*********Der Computer macht sichtbar.********
Ist das nichtschlußendlich auch die Aufgabe der Bildenden- Kunst? Der Computer zeigt uns symbolische Darstellungen menschlicher Logik. Die Wahrnehmung der Welt. Das Alltägliche wird beachtenswerter. -----------FASZINATION ------------- Als Spezialist für die MANDELBROT-MENGE hat der Mathematikprofessor J.H. HUBBARD gemeinsam mit Prof.H.O.PEITGEN ( Universität Bremen ) fundamentale Experimente fortgeführt. Mandelbrot bestätigt in seinem Lebenslauf, daß sein Haupthilfsmittel das Auge ist und er nur befähigt war, den neuentwickelten Computer zu nutzen um seine Gedanken sichtbar werden zu lassen. Der Computer ist Helfer in den Wissenschaften und der KUNST
Er sagt: KUNST ist eine der wenigen Formen menschlicher Produktivität, die nicht auf Vernichtung und Katastrophen zielt, sondern dem Lebendigen entspricht. Nur wer diese Denkart durchschaut, kann die Auswirkungen im sozialen Leben wiedererkennen.
Mosaikentwurf
Entdecken Sie die Graphische Kurve ?
Fast alle meine weiteren Entwürfe --- (für Glasfenster, Betonglasbauten u.a.m ) unterliegen diesem Prinzip. Jede Hinterglasmalerei ist ein Unikat.
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Im Juli 1967 heiratete ich von Berlin nach Innsbruck. Durch Familienpflichten und mehrjähriger Berufstätigkeit an der Universität Innsbruck begann ich- also nach Jahren der Unterbrechung- mich wieder der BILDENDEN- KUNST zu widmen. 1987 Aufnahme in den Künstlerbund Tirol--// 1997- .Bildkunst Österreich (S.692) Erweiternde Ausbildungen durch zahlreiche Kurse an der Volkshochschule (Bauernmalerei /Hinterglasmalerei ) und Art Didacta Innsbruck (Zeichnen, Modellieren,abstr. Acrylmalerei, Restaurieren) und Internat. Akademie Trier (Buchillustration) und Sommerakademie Salzburg (Paradoxon der Kreativität / Moderne) Mittlerweile Seniorstudentin für Geschichte und Kunstgeschichte an der Universität Innsbruck. Reisen in fast alle Kontinente. Bisher 14 Ausstellungen./ Beteiligungen
1997 Video EINFACH KOMPLIZIERT // 1999 Internet
Herrn Ao.Univ.Prof. Dr. Heinrich Reitberger | Institut für Mathematik |
Herrn O.Univ.Prof. Dr. Roman Liedl | Institut für Mathematik |
Herrn O.Univ.Prof. Dr.Jörg Pfleiderer | Vorstand d. Inst. f. Astronomie |
Herrn O.Univ.Prof. Dr. Naredi-Rainer | Vorstand d. Inst. f. Kunstgeschichte |
Herrn Mag. Werner Benger | Universität Innsbruck |
Literatur-Hinweise und Addressen
BOWEN J.@comlab.ox.ac.uk
BRIGGS,John u.David PEAT : Die Entdeckung des Chaos , 1989, Carl HanserVerlag
DEWDNEY;A.K.Das Apfelmännchen, Spektrum d.Wissenschaften,Comp.Kurzweil
Sonderheft 1987
HARPER &ROW "Turbulent mirror" New York.
IBM Corp. Research Homepage 1996,Profiling B.Mandelbrot./ Fractal lead
story
IBM Corp. Research 1998 ,Fractal science.
Conference on a new space for culture and society 19.-23.Nov. 1996 B. Mandelbrot
HUBBARD Prof. John H. Cornell University, Dept.Mathem. Ithaca N.Y. 14853
USA
PEITGEN Prof. Heinz Otto, Univ. Bremen 2800 Bremen 33 Postfach 330440
SILVER Rollo, Box 111 San Christobal N.M.87564 USA
(aus: Die Presse, Zygmunt Januszewski)